Oft hört man, dass ein besonders leistungsfähiger Hengst maßgäblich zum Erfolg führt. Das ist zwar nicht falsch, dabei wird aber oft vergessen, dass eine gute Stute die zweite zentrale Rolle im Zuchtprozess spielt. Möchten Sie beispielsweise einen erstklassigen Traber züchten, so sollten Sie nicht bloß einen guten Hengst auswählen, sondern auch die Stute genau unter die Lupe nehmen. Dieser Artikel verrät, was eine gute Zuchtstute ausmacht.

Woran erkennen Sie eine gute Zuchtstute?

Bei der Entwicklung des Fohlens spielt die ausgewählte Zuchtstute eine wichtige Rolle. Neben der Auswahl der richtigen Reitsportdisziplin geht vor allem um das Exterieur und die Gesundheit des Tieres. Denn nur, wenn die Stute selbst vital ist, ist sie in der Lage, ein gesundes und kräftiges Fohlen auf die Welt zu bringen.Denkbar ist natürlich, mit einer Stute zu züchten, die durch einen Unfall eingeschränkt ist, aber keine angeborenen Schwächen aufweist. Hier gilt es aber, unbedingt mit dem Tierarzt zu besprechen, ob eine Trächtigkeit zu einer Gefahr für das Tier werden könnte. Das hängt dann selbstverständlich von der Art der Verletzung ab, denn generell wird auch ein verletztes Tier ein gesundes Fohlen zur Welt bringen können.

Der Zweck entscheidet

Man sagt, dass rund 60% der Eigenschaften des Fohlens von der Stute stammen. Entsprechend wichtig ist es, sich über die richtige Stute zu informieren. Neben zuvor genannten Kriterien hängt es vor allem von dem Zweck ab, denn dieser entscheidet, welche Rasse und welcher Typ am geeignetsten ist. Ein Hobbyzüchter hat zum Beispiel andere Ansprüche als der Profi: Hobbyzüchter paaren Hengste oft mit der eigenen Stute, dabei geht es dann eher darum, einen verlässlichen Partner zu züchten. Professionelle Züchter suchen dagegen das Beste vom Besten, denn sie wollen ihre Tiere ja möglichst gewinnbringend verkaufen können.

Generell gilt, dass das Aussehen zwar von Bedeutung ist, der Charakter letztlich aber in den meisten Fällen die wesentliche Rolle spielt. Forscher fanden zudem heraus, dass Züchter zwar großen Einfluss auf das Aussehen der Tiere nehmen können, der Kopf beziehungsweise die Kopfform aber oftmals gleich blieben. Wichtig sind außerdem die Gangarten der Tiere: Wie sind Schritt, Trab und Galopp? Elegant, weich oder hart und ungestüm? Die Eltern vererben schließlich auch das Sprung- oder Dressurtalent an ihre Nachkommen weiter.

Gesättigter Markt

So viel Freude eine Hobbyzucht auch bringt, gesagt sei: Der Markt ist momentan gesättigt und Profis wie auch Hobbyzüchter haben Probleme, ihre Jungtiere zu verkaufen, da die Wirtschaftlage in vielen Ländern ungünstig ist. Wer sich dennoch für die Zucht interessiert, der sollte sich vorab über Käufer informieren oder aber für den eigenen Bedarf züchten.