Als Traber bezeichnet man zunächst diejenigen Pferderassen, die bei den sogenannten Trabrennen antreten. Die modernen Traber haben sich über viele Jahre hinweg entwickelt und sind das Ergebnis komplexer Züchtungen mit guten Stuten und Hengsten. Traber finden sich auf der ganzen Welt, meistens haben sie außerdem eine braune Farbe, sind aber auch als Rappen und selten als Schimmel zu finden. Grundsätzlich sind Traber Rennpferde, werden aber auch für Distanzreizen, Freizeitreiten oder das Wanderreiten eingesetzt.

Geschichte der Traberzucht

In den 70er Jahren noch befasste sich kaum ein Züchter in Deutschland mit der Traberzucht. In Frankreich fanden damals bereits diverse Trabrennen statt, in Deutschland ließ der Hype aber noch etwas länger auf sich warten. Auch von der amerikanischen Traberzucht hörte man bei uns nichts, obgleich sie in den USA schon weit entwickelt war. Der älteste Traber der Welt stammt sogar aus England- und dennoch dauerte es eine Weile, bis sich deutsche Züchter dieser Pferderasse widmeten.Nach dem Krieg in Frankreich, ab dem Jahr 1870 dann, begannen Deutsche, sich für die Traber zu begeistern. Im Jahr 1894 wurde der Traber-Club in Hamburg gegündet, in Berlin begann man schon ab 1877 mit der Zucht der Tiere, und in diesem Jahr wurde auch direkt der erste Verein in Berlin gegründet. Die Vereine dienten der Veranstaltung von Trabrennen, es wurde geritten, aber auch ein- oder zweispännig gefahren. Zunächst traten hier Pferde aus Deutschland an, mit Verabschiedung des Wettverbots nahm das gut laufende Geschäft aber ein jähes Ende.

Im Jahr 1888 schlossen sich die noch verbliebenen Vereine zusammen. Danach entwickelten sich die Vereine in eine gute Richtung, die zuvor gefeierten Erfolge blieben aber aus. Man bemühte sich trotzdem, der Zucht der Tiere und der Trabrennen selbst auf die Beine zu helfen. Es entstanden eine Trabrenngesellschaft, ein Trabrenn-Komitee und man legte neue Regelungen für das Trabrennen fest. Es entstanden außerdem neue Zuchtstätten in ganz Deutschland und man versuchte, die Entwicklung bestmöglich voranzutreiben. Das wichtigste Gestüt dieser Zeit war der Lilienhof, dieser befand sich unter der Leitung von Bismarck.

Im Jahr 1895 fand dann das erste Traber-Derby statt, und es gewann das Pferd Bambus, das aus dem besagten Lilienhof stammte. Ein Jahr später wurde das Traber-Gestütsbuch zur Pflicht. Trotz vieler Schwierigkeiten schafften es die Züchter und Traber-Begeisterten, den Sport und die Zucht mit den Jahren voranzutreiben.

Traberzucht und Trabrennen heute

Vor dem Jahr 1990 lagen deutsche Züchter in Europa an der Spitze. Aus Deutschland stammten entsprechend einige der besten Traber Europas. Mit der Zeit entwickelte sich aber ein Trend, der Deutschland zum Verlier derer Globalisierung machte: Die Samen der Hengste werden mittlerweile zur Stute geschickt, weshalb die Traberzucht auf internationaler Ebene einen ähnlichen Standard entwickeln konnte. Deutschland konnte dem Druck nicht standhalten, was unter anderem daran liegt, dass die Preisniveaus in anderen Ländern niedriger liegen als in Deutschland. Züchter, die nicht bloß aus Leidenschaft züchten, stehen heutzutage also vor großen Schwierigkeiten. So merkwürdig es klingt: Da die Decktaxen so hoch sind, wird auf dem Markt in Deutschland eine Art ,,überteuerte Ware” produziert. Von einem fairen Wettbewerb kann hier definitiv nicht die Rede sein. Noch immer gibt es aber natürlich Trabergestüte, die erfolgreich sind. Dies sind aber nur einige traditionsreiche Gestüte, insgesamt sind die Umsätze im letzten Jahrhundert aber stark gesunken.